Leserbriefe
Erschienen im Münchner Merkur
Nr. ?, 1995
Schiedsrichter
Reaktion auf den Artikel "Beckenbauers
Kritik an der weichen Welle";
(Münchner Merkur) Sporteil vom 18. Mai
"Befragt, weshalb deutsche Vereine
seit Jahren nur äußerst selten in Halbfinal- oder
Finalspielen der Europapokale zu finden sind, nannte der Mann,
der als Spieler 1974, 1975 und 1976 den Europapokal der Landesmeister
dreimal in Folge gewonnen hat, als beeinflußbare Ursache
die Referees der Bundesliga. "Es trifft uns hart, daß
die Schiedsrichter in Deutschland die weiche Welle ausgerufen
haben", sagte Franz Beckenbauer.
Diese Aussage kann ich so nicht stehen lassen:
Es ist sicherlich kein Zufall, daß der deutsche FIFA-Schiedsrichter
Aron Schmidhuber aus Ottobrunn im Dezember 1992 von Experten
der FIFA, sowie der teilnehmenden Fußballänder,
zum weltbesten Schiedsrichter gewählt wurde. Wenn ich
an das Spitzenspiel Bremen - Dortmund 3:1 denke, war Schiedsrichter
Dr. Merk absolut "im Bilde".
Ich habe Beckenbauers Entwicklung, damals
18 jährig, an der Seitenlinie mit erlebt und die damaligen
Bundesligaschiedsrichter Tschenscher, Dusch, Kreitlein, Kandlbinder
usw. waren genauso befähigt, sich dem Spiel anzupassen
bzw. souverän zu leiten. Nachdem Johannes Malka den Vorsitz
der DFB-Schiedsrichter in jüngere Hände legen will,
wäre der 48jährige Schmidhuber der geeignete Nachfolger.
Ich meine es war der meisterlich aufspielende
FC Bayern mit sechs "Weltmeistern" von 1974 (Maier,
Schwarzenbeck, Beckenbauer, Breitner, Hoeneß, Müller),
der seine Gegner in den Siebziger-Jahren förmlich vom
Platz schoß und mit Dettmar Cramer noch Weltpokalsieger
wurde, da hatten die Schiedsrichter die kleinlich oder zu
großzügig amtierten, überhaupt keinen Einfluß.
Herr Beckenbauer, die Wahrheit liegt vermutlich
in der Mitte!"
Karl Wald, Penzberg
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